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Herbstgedanken
- Grüss mir noch einmal den Sommer,
- der nicht immer wunderbar war,
- jetzt kommt früher der Schummer,
- Sonnentage sind nun schon rar.
- Weintrauben schaukeln im frischen Wind,
- zwischen grünen Blättern am Haus,
- die Früchte zu essen freut sich das Kind,
- das ist fürwahr der süsseste Schmaus.
- Auf den Feldern grünt schon die Saat,
- von Regenschauern frisch getränkt,
- damit der Mensch stets was zu essen hat,
- was die Natur uns so wundervoll schenkt.
- Der Bussard dreht unter fliehenden Wolken seine Runden,
- der Tag geht so langsam dahin,
- der Schäfer mit seinen Schafen und Hunden,
- bewegt sich auf den Feierabend hin.
- Ein bisschen Wehmut ist in den Herzen,
- doch vor allem Mut ist angesagt,
- bringt das Leben auch mal Schmerzen,
- sie sind zu überwinden, wenn einer den anderen mag.
- Der Herbst des Lebens führt uns heute hierher,
- bei einem Glas Wein und bei Literatur,
- denn wir sind doch schliesslich auch wer,
- drum schauen wir auch nicht auf die Uhr.
- Wir wissen, so manch einer ist einsam,
- hat keine Kinder, ist allein,
- bei jeder Jahreszeit zu handeln gemeinsam,
- das soll uns deshalb Verpflichtung sein.
- Magdeburg 1995
Willi Plater
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